Umstellung auf LED-Beleuchtung

LED BirnenIch habe einige LED Lampen ausprobiert. In unserem Haushalt gibt es verschiedene Birnen und Spots. Nachdem ich einige Produkte getestet habe bemerkte ich schnell: Der Mythos vom kalten, weissen und viel zu schwachen Licht ist Geschichte. Nun habe ich unseren gesamten Haushalt umgestellt – Und die Rechnung gemacht.

Ich komme auch gleich zum Punkt. Nachdem ich mit Lampen von Osram vor rund einem Jahr und mit Exemplaren von Samsung etwas später nicht glücklich wurde hatte ich die LED Beleuchtung vorerst aufgegeben. Die recht teuren Lampen die meine Eltern etwa einem Jahr kauften sind zwar anständig hell und haben ein cooles Design, aber sie geben kein so warmes/angenehmes Licht wie man es von Halogen Produkten gewohnt ist: Es ist ähnlich weiss wie typische Leuchtstoffröhren die man aus der Kellerbeleuchtung kennt.

Doch vor einem Monat habe ich es wieder versucht. Und zwar sah ich in einem durchschnittlichen Elektronikshop per Zufall „White“ und „Warm White“ LED Spots und Birnen von Philips. Aha, „warm white“. Technisch ausgedrückt eine Farbtemperatur von 2700 Kelvin, also nahezu identisch mit klassischen Halogenleuchten. Zugegeben, alle Exemplare haben ca. 10% weniger Leuchtdichte als die Halogenleuchten mit denen sie auf der Verpackung verglichen werden. Dafür spart man gerade bei den Spots – welche in vielen Haushalten (wie in unserem) exzessiv zum Einsatz kommen – bis zu 80% beim Stromverbrauch.

Die Rechnung mit dem Strom

Als der grüne Mensch der ich eben bin geht es mir in erster Linie darum Strom zu sparen. Daher kommt diese Rechnung zuerst. Wir haben 3x50W und 6x35W ersetzt mit neun 4W Spots. Obwohl die Spots effektiv nicht ganz gleich hell sind, ist der Unterschied im direkten Vergleich kaum wahrnehmbar. Doch wir haben damit immerhin 360 Watt durch 36 Watt ersetzt. Hinzu kamen noch einige Glühbirnen und damit vollziehen wir einen Umstieg von 402 auf 58 Watt – Bei Birnen spart man nur etwa 40 – 50% bei der fast gleichen Leuchtdichte.

Eine sinnvolle Hochrechnung zu machen ist jetzt natürlich schwierig, da je nach Jahreszeit länger Licht brennt und sowieso immer andere Lampen zu unterschiedlichen Zeiten brennen. Und dann noch die Wochenenden. Twitter sagt, dass im durchschnittlichen Haushalt ca. 2000 – 3000h Licht brennt. Doch wieviele Lampen brennen 3000h? Schwierig zu sagen. Nehmen wir mal an, dass in unserem Haushalt für die genannten 3000 Stunden (Ja, ich muss ja das krasse Beispiel machen) etwa ein viertel der Lampen brennt:

Alte Konfiguration: 3000 Stunden * (402 Watt / 4) = ~301 KWh
Neue Konfiguration: 3000 Stunden * (58 Watt / 4) = ~43.5 KWh

Wie gesagt, die Rechnung ist sehr grob geschätzt, aber sie zeigt, wie viel Strom man sparen kann indem einige Franken mehr in seine Beleuchtung investiert. Weil: LED Beleuchtung ist ja bekanntlich brutal teuer. Oder?

Sie ist nicht!

LED SpotsNaja, das Ganze ist schon etwas teurer in der Anschaffung. Obwohl die Preise massiv gesunken sind, kostet ein guter Spot von Philips z.B. immerhin ein guter Drittel mehr als ein equivalenter Halogen Spot. Ich selbst bin Fan von diesem Produkt von Philips. Bei Brack gibt es sie derzeit für 11.90 CHF am günstigsten. Im Inter Discount zahlt man etwa 12 – 13 Franken. Um Fair zu bleiben vergleiche ich das Produkt nicht mit den günstigen IKEA Spots sondern mit einem Vergleichbaren Halogen Modell von Philips beim gleichen Lieferanten, nämlich dieses hier für 8.90 CHF. OH! Drei Franken Differenz?

Calculation Time! Ein gesamtes Set an LED Spots und Birnen für unseren Haushalt kostet 152.10 CHF. Ein komplettes Set an Halogen Spots und Birnen kostet etwas weniger, nämlich 115.20 CHF. Insgesamt zahle ich also 36.90 CHF mehr. Die Differenz entspricht zwei Menus im Migros Restaurant, oha, Skandal.

Die Eigenschaften von LED

Doch die theoretischen Eigenschaften von LED Lampen schlagen die Halogen Produkte um Längen. Während eine Halogen Lampe im Durchschnitt zwei Jahre hält, soll eine LED Lampe bis zu 15 Jahre durchhalten. Einige Hersteller reden sogar von 25 Jahren! Doch bleiben wir Fair. Angenommen eine LED schafft nur neun Jahre, während die Halogen Lampe ganze drei Jahre hält: 1x 152 CHF für LED, 3x 115 CHF für Halogen, also 345 CHF über neun Jahre. In der langen Rechnung spart man also – mal ungeachtet des technologischen Fortschritts in den neun Jahren – doch einige Franken.

Und was ist mit dem Strom? Ja, der ist in der Schweiz so günstig, dass man den Unterschied kaum bemerkt. Mit allem drum und dran, jedoch ohne die statischen Kosten der Messung/Abrechnung steht mein grüner Niedertarif bei 17.2 Rappen pro KWh. Pro Jahr ergibt das:

Alte Konfiguration: ~301 KWh * 17.2 Rappen = 51.75 CHF
Neue Konfiguration: ~43.5 KWh * 17.2 Rappen = 7.50 CHF
Ersparnis pro Jahr: 44.25 CHF

Aber gut. Der Strompreis ändert sich von Jahr zu Jahr, darum verzichte ich hier nun definitiv auf eine Hochrechnung. Doch man sieht recht schnell: Selbst wenn die oben geschätzten 3000 Stunden nur die hälfte wären, spart man über die gesamte Lebensdauer der LED Lampen deutlich mehr als sie in der Anschaffung kostet. Es macht also perfekten Sinn die nächsten Lampen die kaputt gehen mit LED Produkten zu ersetzen. Alles andere ist Beilage.

7 Gedanken zu “Umstellung auf LED-Beleuchtung

  1. […] Ich komme auch gleich zum Punkt. Nachdem ich mit Lampen von Osram vor rund einem Jahr und mit Exemplaren von Samsung etwas später nicht glücklich wurde hatte ich die LED Beleuchtung vorerst aufgegeben. Lesen Sie den ganzen Beitrag auf sebel.ch! […]

  2. Besten dank fürs durchrechnen, werde diesen Beitrag meinem CFO mal vorlegen. Stehen nämlich (nach Umzug) auch auf der Liste noch zu kaufender Dinge neue Lampen und die ersten (fix schon in der Wohnung befindlichen) haben wir schon getauscht. Da haben wir uns für LED Birnen aus Deutschland entschieden einem Teil unserer «Hausautomation» ich bin mal Gespannt was die taugen.

  3. Ich bin seit einiger Zeit grosser Fan der Philips Hue Lampen. Die verbrauchen ähnlich wenig Strom. Zwar kosten diese Hue Lampen doch ca. 5x mehr als eine normale LED Lampe, doch der Fun-Faktor und die unendlichen Farbkombinationen sind nicht mit Geld aufzuwiegen.

  4. Und die dadurch fehlende Wärme kompensierst du mit der umweltbelastenden Ölheizung?

  5. Alsogut. Ich nutze ja Lampen nicht zum heizen. Zudem glaube ich nicht, dass der Wärmeverlust so erheblich sein kann, dass man effektiv mehr heizen muss. Jedenfalls habe ich keinen Unterschied der Zimmertemperaturen bemerkt. Doch selbst wenn, müsste die Kompensation dieses Verlusts durch eine Heizung (Die dem Namen nach zum Heizen erfunden wurde) viel effizienter kompensiert werden – Wärmeerzeugung mit Strom ist ja bekanntlich nicht besonders effizient, siehe http://bit.ly/1ieaZxh. Aber um die Frage zu beantworten: Nein, wir nutzen Erdwärme zum heizen.

  6. Ich habe auch schon mal probehalber 1-2 LEDs ausprobiert. Die Farbtemperaturen sind mittlerweile wirklich schon ziemlich gut. Subjektiv habe ich das Gefühl, dass die effektive Lichtsausbeute manchmal klar unter derjenigen von Halogen-Leuchten bleibt. Ich habe deswegen in unserem Wohnzimmer auf Halogen zurückgewechselt, weil die Helligkeit nicht ausreichend war. Und dann finde ich den Preis nach wie vor etwas hoch (psychologische Hürde), auch wenn die Gesamtrechnung über x Jahre aufgehen mag.

  7. Ich kann @Michael zustimmen. Die LEDs mögen einen niedrigen Verbrauch haben, aber die hohen Anschaffungskosten und die nicht so optimale Lichtausbeute schrecken mich ein wenig ab. Ich finde das Licht von LEDs hat sich deutlich verbessert, im direkten Vergleich mit den Halogenen. Na gut, das Spektrum empfinde ich weiterhin als nicht gleichmässig, aber langlebiger als normale Halogen – Lampen sind die schon. Meiner Meinung nach macht eine Umstellung auf LEDs Sinn, weil diese jeden Fall die Zukunftslampen sind, ich bon aber noch nicht soweit.

    LG Tom

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